VfB Stuttgart: Datenaffäre kostet weniger als befürchtet

Die Datenaffäre des VfB Stuttgart kostete mehrere Funktionäre den Job. So trennte sich der Verein von Jochen Röttgermann und Stefan Heim, die als Vorstände für Marketing und Finanzen zuständig waren und von Geschäftsführer Oliver Schraft. Die außergerichtlichen Einigungen kosteten Geld. Doch anscheinend nicht so viel, wie von einer deutschen Tageszeitung spekuliert worden war, als sie den Schaden auf fünf Millionen Euro bezifferte.

Im Jahresabschluss der VfB Stuttgart AG für 2020 heißt es dazu: „Die Kosten, die aus den Personalentscheidungen und dem Bußgeldverfahren des LfDi im Zusammenhang mit den Untersuchungserbnissen der datenschutzrechtlichen Verstöße resultieren, werden voraussichtlich rund 2,5 Mio. Euro betragen und sind im Jahresabschluss berücksichtigt.“ Da anzunehmen ist, dass die Wirtschaftsprüfer vor Bilanzanfertigung die noch offenen Verfahren großzügig eingerechnet hatten, dürfte sich die tatsächliche Summe noch darunter bewegen.

Die 300.000 Euro, welche der Datenschutzbeauftragten des Landes Baden-Württemberg, Dr. Stefan Brink, dem VfB auferlegt hatte, sind ebenfalls in der Summe enthalten, wie auch die Kosten für die Firma „Esecon“, die mit der Untersuchung der Datenaffäre beauftragt worden war.

Da der VfB zudem laut Angaben eines Branchenmagazins über eine Cybercrime-Versicherung verfügt und sich mit dem Versicherer auf einen Vergleich einigte, aus dem der VfB eine Million Euro erstattet bekommt, welche die AG und e.V. untereinander aufteilten, könnte die unerlaubte Weitergabe der Daten von Vereinsmitgliedern zu Werbezwecken am Ende mit rund 1,5 Millionen Euro zu Buche schlagen.

(rf)

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