VfB Stuttgart: Identitätsdrama geklärt

Der erste Verdacht tauchte bereits 2019 kurz nachdem der VfB Stuttgart den Kongolesen verpflichtet hatte: Silas Wamangituka soll eine falsche Identität haben. Nun hat sich dieser Verdacht bestätigt. Der VfB-Stürmer heißt tatsächlich Katompa Mvumpa.

Aufgrund des ersten Verdachts forderte die Deutsche Fußball-Liga (DFL) den VfB zu einer Stellungnahme auf. Die vorliegenden Papiere hielten einer Überprüfung stand. „Der VfB Stuttgart hat daraufhin, wie schon zuvor bei der Verpflichtung, die von der Seite des Spielers, der damals noch vom selben Vermittler vertreten wurde, vorgelegten Dokumente eingehend geprüft und hatte auch nach Gesprächen mit Silas und seinem Berater keinen Anlass, an ihnen zu zweifeln“, wird der Verein von einem Online-Portal zitiert.

Die Sache schien erledigt, doch nun vertraute sich der Spieler selbst dem VfB mit der Wahrheit an. Demnach sei er Opfer von Machenschaften seines ehemaligen Spielervermittlers geworden. Im Jahr 2017 wurde der damals 18-Jährige zu einem Probetraining von RSC Anderlecht eingeladen. Für die Einreise nach Belgien erhielt er ein zeitlich befristetes Visum. Um dieses zu verlängern, hätte er wieder zurück in den Kongo reisen müssen. Davon riet sein Vermittler ab. Der VfB vermutet, der Vermittler wollte die Abhängigkeit des Nachwuchsspielers erhöhen und den Kontakt zu Silas‘ Ausbildungsverein unterbinden.

„In Bezug auf die Namensänderung ist er vor allem Opfer. Entsprechend werden wir ihn auch schützen. Ich habe große Hochachtung davor, dass er in seinem jungen Alter, fast auf sich allein gestellt und ohne Wissen um die Folgen den Schritt gewagt hat, seine Situation zu klären“, erklärte VfB-Sportdirektor Sven Mislintat.

Der VfB geht davon aus, dass Silas im Besitz einer gültigen Spielberechtigung war und weiter ist, sowie eine neue auf seinen richtigen Namen lautende Spielberechtigung erteilt werden wird. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ermittelt nun: „Der VfB Stuttgart hat den DFB über den Vorgang informiert. Der DFB-Kontrollausschuss wird die Angelegenheit im Hinblick auf ein mögliches sportstrafrechtliches Fehlverhalten des Spielers überprüfen“, wird Anton Nachreiner, Vorsitzender des Kontrollausschusses dazu zitiert.

Silas Katompa Mvumpa selbst äußert sich wie folgt dazu: „Ich habe in den letzten Jahren in ständiger Angst gelebt. Ich hätte diesen Schritt nicht gewagt, wenn Stuttgart, mein Team und der VfB für mich nicht eine zweite Heimat geworden wären, in der ich mich sicher fühle. Heute bin ich sehr erleichtert und ich hoffe, dass ich damit auch anderen Spielern Mut machen kann, die ähnliche Erfahrungen mit Vermittlern machen mussten.

(cm)

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