VfB Stuttgart: Bielefeld als Vorbild?

Der VfB Stuttgart diskutierte mit seinen Anhängern lange über die Ausgliederung der Profiabteilung. Investoren sollten Geld in den Verein pumpen, damit sich der VfB in den kommenden Jahren im oberen Drittel der Bundesliga etablieren kann. Nun spielt der VfB in der zweiten Liga und muss um den Wiederaufstieg bangen. Trotz des teuersten Kaders der zweiten Liga macht ein kleiner Club dem VfB vor, wie man erfolgreich ist.

Arminia Bielefeld führt die Tabelle deutlich an, ist in der Rückrunde ungeschlagen und holte 16 von möglichen 18 Punkten aus den Spielen dieses Jahres. Vor drei Jahren war die Arminia dagegen fast am Ende. Verbindlichkeiten von 30 Millionen Euro und eine Finanzlücke von 4,5 Millionen Euro gefährdeten gar den Spielbetrieb der Saison 2016/2017.

Als Markus Rejek den Geschäftsführerposten für Finanzen annahm, aktivierte er Partner aus der regionalen Wirtschaft. Zehn mittelständische Unternehmen leisteten eine Soforthilfe von vier Millionen Euro, ein Schuldenschnitt wurde ausgehandelt und das Stadion verkauft. Innerhalb eines halben Jahres war die Arminia schuldenfrei.

„Wir waren ein Boot auf Sinkkurs, mittlerweile sind wir ein Flugzeug auf der Startbahn“, wird Rejek von einer deutschen Zeitung zitiert. Seinen Teil dazu trug auch Uwe Neuhaus bei, der im Dezember 2017 das Ruder als Trainer übernahm. Er brachte der Mannschaft bei, mit Mut zu agieren und durch Ballbesitz und dosierten Offensivfußball ein Spiel zu bestimmen. Stürmer Fabian Klos, der die Torschützenliste mit 16 Treffern souverän anführt wundert sich selbst: „Es ist ja weitgehend das gleiche Personal, das vorher mit dem Ball nicht unbedingt viel anfangen konnte.“

Beim VfB wartet man bislang noch auf ein solches Fußball-Wunder.

(cm)

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