VfB Stuttgart: Um Vogt wird es einsam

Es war sicher nicht die feine englische Art, nach der Claus Vogt als Aufsichtsratsvorsitzender des VfB entmachtet und sein Platz von Tanja Gönner eingenommen wurde. Durch die Mehrheit der Aufsichtsratsmitglieder wurde er abgewählt, nachdem der neue Investor Porsche einen Neuanfang des Gremiums gefordert hatte. Doch Vogt lässt dieses Vorgehen nicht auf sich sitzen.

Vogt schießt eine Breitseite ab und behauptet, dass „der Einfluss des e.V. im Aufsichtsrat deutlich geschwächt“ und der Verein „wesentlichen Einfluss in vielen wichtigen Bereichen“ verlieren würde. Er selbst hatte jedoch nach dem Porsche-Deal zugesagt, seinen Posten zu räumen und damit ein Versprechen gegenüber den Fans gebrochen, nach dem der Vereins-Präsident auch dem Aufsichtsrat der AG vorstehen soll.

In einer Stellungnahme distanzieren sich nun Rainer Adrion als Vizepräsident und Christian Riethmüller als Präsidiumsmitglied von der Darstellung Vogts. In der Abstimmung um den Aufsichtsratsvorsitz stimmte Adrion noch für Vogts Verbleib und Riethmüller enthielt sich. Nun hat Vogt auch deren Rückhalt verloren.

„Es ist satzungsgemäß festgeschrieben, dass unser Verein mindestens 75,1% Anteilseigner an der AG ist. Das bleibt so und dafür stehen wir. Deswegen wird unser Einfluss als Mutterverein VfB Stuttgart 1893 e.V. immer über die Hauptversammlung gewährleistet bleiben, unabhängig davon, wer die Hauptversammlung leitet. Der Aufsichtsrat, mit derzeit sieben mit der Stimmenmehrheit des e.V. gewählten Mitgliedern, könnte jederzeit verändert werden. Der Verein behält in jedem Fall die Hoheit über den Aufsichtsrat. Diesen Einfluss muss man, wenn nötig, ausüben“, lautet ein Auszug aus dem Statement.

Um Vogt scheint es einsam zu werden. Die Frage ist, wie lange er noch als Präsident, der scheinbar nur Eigeninteressen verfolgt, tragbar ist.

(cm)

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