VfB Stuttgart: Mislintat ist Geschichte

Eine Überraschung ist es nicht, denn zu eindeutig waren die Signale von VfB-Vorstandschef Alexander Wehrle, dass der Vertrag mit Sven Mislintat als Sportdirektor nicht fortgeführt wird. Nun haben sich beide Seiten mit sofortiger Wirkung getrennt.
Thomas Hitzlsperger, Sven Mislintat und Pellegrino Matarazzo: Dieses Dreigestirn sollte dem VfB nach Jahren der Unruhe endlich zu Stabilität und Kontinuität verhelfen, den Nachwuchs bundesligatauglich machen und sportlich wieder ganz oben mitmischen. Nun ist keiner davon mehr an Bord und der VfB wird sich wieder einmal neu orientieren müssen.

„Sven hat sich entschieden, unser Vertragsangebot nicht anzunehmen“, lautet die einfache Erklärung von Wehrle zum Scheitern der mehrtägigen Gespräche. Mislintats Version klingt so: „Wir haben in unseren Gesprächen keinen gemeinsamen Nenner für eine Fortsetzung meiner Tätigkeit beim VfB gefunden. Ich bedauere das sehr, weil mir der VfB in den vergangenen Jahren zu einer echten Herzensangelegenheit geworden ist und ich gerne weiter meinen Teil zu einer positiven Entwicklung dieses großen Vereins beigetragen hätte.“

Knackpunkt war laut Medienberichten die Frage, wie viel sportliche Kompetenz Mislintat zugestanden werden solle. In der Vergangenheit wurde ihm hier weitreichende Befugnisse erteilt, die unter Wehrle bereits beschnitten wurden, als dieser Sami Khedira und Philipp Lahm Mitte September als Berater engagierte und Christian Gentner ab Januar 2023 als Leiter der Lizenzspielerabteilung installierte – ohne Rücksprache mit Mislintat.

Ein bislang zugestandenes Vetorecht bei allen sportlichen Entscheidungen, sowohl bei Transfers als auch dem Trainer, sollte gestrichen werden, was Mislintat anscheinend ablehnte und die Trennung damit unausweichlich war. Nun muss der VfB rasch zwei Posten besetzen. Solange die Personalien nicht geklärt sind, dürfte Ruhe ein Fremdwort für den Verein sein.

(cm)

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