VfB Stuttgart: Klare Vision ohne zeitlichen Druck

VfB-Sportdirektor Sven Mislintat entwickelt seit Mai 2019 den Kader des VfB Stuttgart. Seine Arbeit scheint Früchte zu tragen, denn die zweitjüngste Mannschaft der Bundesliga hat sich erfreulich gut behauptet und spielt überwiegend mutig und locker auf. Ein Grund hierfür ist womöglich in der Scoutingstrategie Mislintats zu finden.

„Mir geht es in erster Linie um zwei Aspekte: Waffen und Persönlichkeit“, erläutert der 47-Jährige in einem Interview mit einem Onlineportal. So überzeugte ihn bei Neuzugang Momo Cisse unter anderem dessen „extreme Leichtigkeit in Eins-gegen-Eins-Situationen, sein Mut, seine Persönlichkeit“. Für Naouirou Ahamada entschied er sich, weil er „ein physisch starker Spieler mit sehr gutem Passspiel“ sei, den der VfB in dieser Form noch nicht im Kader hatte.

Kritischen Stimmen, dass der eigene Nachwuchs zu kurz komme, erteilt er eine deutliche Absage: „Im Profifußball gilt das Prinzip Leistung. Die Tür für unseren eigenen Nachwuchs steht sperrangelweit offen.“

Den künftigen Weg des VfB hat er klar vor Augen: „Eine Vision kennt keinen zeitlichen Rahmen. Für uns geht es in erster Linie darum, Schritt für Schritt in die richtige Richtung zu laufen, ohne dabei zwischendurch zu viele Schritte zurück machen zu müssen. Die Vision sieht aber nicht so aus, dass wir in zwei Jahren wieder international spielen, in drei Jahren sollte es Champions League sein und in fünf ein Titel. Wir versuchen stattdessen, zwei Dinge zu kombinieren: Die Klasse zu erhalten mit der Prämisse, dass wir in der Corona-Krise wirtschaftlich gesund bleiben.“

(cm)

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