VfB Stuttgart: Mislintat kontert verbale Fan-Entgleisung

Atakan Karazor verbrachtete mehrere Wochen in U-Haft auf Ibiza. Dort wird ihm sexueller Missbrauch vorgeworfen. Gegen Kaution und einige Auflagen kam er frei. Er selbst bestreitet jegliche strafbare Handlung. Aufgrund seiner überraschend guten Fitness-Zustands kam er im Auswärtsspiel gegen Bremen zu einem Kurzeinsatz. Das gefiel einigen Bremer Anhängern überhaupt nicht.

Diese entrollten ein Banner, auf dem Karazor als Täter bezeichnet wurde und folgende Botschaft: „Kein Schutz für Täter. Solidarität mit Betroffenen. Mislintat halt’s Maul!“ VfB-Sportdirektor Sven Mislintat stellte sich vor Karazor und plädiert für die Unschuldsvermutung. Daher kontert er die verbale Entgleisung der Fans.

Eine Anklage ist bis jetzt nicht erfolgt. Folglich ist Karazor auch nicht als Täten anzusehen. „Ich habe ein komplett anderes Verständnis von Demokratie und von Judikative, nämlich, dass keine Vorverurteilungen stattfinden sollten. Es sollte ganz klar das Prinzip der Unschuldsvermutung gelten“, so Mislintat, der gleichzeitig die Motivation der Bremer Fans infrage stellt.

„Es ist schon interessant, dass die Kurve für den Polizeieinsatz in Wolfsburg keine Vorverurteilung fordert.“ Am ersten Spieltag wurden Bremer Anhänger bei einem fragwürdigen Polizei-Einsatz in Wolfsburg eingekesselt.

(rf)

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