Wohin steuert der VfB Stuttgart? Das Vorhaben, nach der Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung und den damit verbundenen Millioneneinnahmen eine Mannschaft zu formen, die in den kommenden fünf Jahren fest im oberen Tabellendrittel mitmischt und international wieder zur Größe wird, scheint schon in der Anfangsphase krachend gescheitert.
Im Jahr nach dem Wiederaufstieg wurden frühzeitig neue Spieler eingekauft. Allerdings schien die Vorgehensweise des eher defensiv eingestellten Trainers Tayfun Korkut nicht zu passen. Und so wurde er durch Markus Weinzierl ersetzt. Die zusammengewürfelte Truppe harmonierte nicht miteinander. Die Tore blieben aus. Und die Fitnesswerte ließen zu wünschen übrig. Die scheinbar erfolgversprechende Mischung aus jungen Talenten und Routiniers scheiterte am Anspruch, da da viele Profis ihre Form nicht fanden.
Mittlerweile wirkt die Mannschaft plan- und stillos, ohne Witz, Spritzigkeit oder gar Gefährlichkeit. Andreas Beck analysiert die Lage wie folgt: Meine Erfahrung sagt: Es geht nur über Arbeit. Und darüber, Gefallen daran zu finden, im Abstiegskampf wieder aufzustehen. Wir dürfen uns nicht ins Fäustchen lügen, dass es eine einfache Nummer wird. Das kann bis zum letzten Spieltag andauern, vielleicht sogar mit Relegation.
Nach elf Saisonniederlagen stellt sich die Frage, was in der Winterpause geändert werden kann, um wieder die Kurve zu bekommen. Weinzierl bemüht bekannte Weisheiten: Wir brauchen natürlich alle Spieler fit, wir brauchen Neuzugänge, wir brauchen eine gute Vorbereitung, einen guten Start. Der erste Wintertransfer Alexander Esswein wird nicht die Antwort auf alle Probleme sein. Es werden noch ein oder zwei weitere Neuzugänge kommen, wird VfB-Sportvorstand Michael Reschke von einer deutschen Tageszeitung zitiert.
(cm)