Der sportliche Höhenflug des VfB Stuttgart macht es für VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth nicht leichter, den Kader für die kommende Saison zu planen. Zwar sieht momentan alles danach aus, als ob der VfB in der Champions League antreten kann. Dies spült einige zusätzliche Millionen in die Vereinskasse. Doch auf der anderen Seite steigen die Gehaltsforderungen von Leistungsträgern und dürfte die eine oder andere Verpflichtung den Zusatzbetrag gleich wieder auffressen.
Ein Garant für den ersehnten dauerhaften Erfolg ist diese Saison zudem nicht. Schon nach dem Meistertitel 2007 stiegen die Kosten für den Kader, während die Leistung abnahm. Nach dem Wiederaufstieg 2018/2019 qualifizierte sich der VfB fast direkt für die Europa League und verpflichtete teure Spieler, die ihr Geld am Ende nicht viel Wert waren. Am Ende stieg der VfB wieder ab.
Diese Erfahrung macht derzeit Union Berlin, die sich im Sommer 2023 sensationell für die Königsklasse qualifizierten und derzeit gegen den Abstieg kämpfen. Zudem wachsen die Erwartungen im Umfeld des VfB bekanntlich mit jeder kleinen Erfolgsserie ins beinahe Unermessliche. Wohlgemuth wird also gut damit beraten sein, nicht jedes Risiko einzugehen. Ein Kader, der harmoniert und sich im oberen Drittel der Bundesliga festsetzen kann, ist allemal eine gesündere Grundlage für größere Taten, als ein aufgeblähter Apparat, den man im Falle des Misserfolgs wieder zusammenstreichen muss. Aber diesen Weg scheint Wohlgemuth auch einzuschlagen, denn noch ist zum Beispiel nicht gesichert, dass die Leihgabe Jamie Leweling am Ende der Saison fest verpflichtet wird.
(cm)