Seit knapp zwei Monaten ist Stephan Hildebrandt Direktor des Nachwuchsleistungszentrums beim VfB Stuttgart. Der Berliner, der von 2002 bis 2010 bereits das NLZ des Hamburger SV geleitet hat, will keine neuen Konzepte entwerfen, sondern das Vorhandene weiterentwickeln und den Fokus darauf legen, den Hunger und die Spielfreude der Talente zu fördern.
In den vergangenen Jahren wurde in seinen Augen viel an der Infrastruktur, dem Personalaufbau, Schulkooperationen, einer Methoden-Konzeption sowie an Analysen und Technologien gearbeitet. Das sei aber nur ein Aspekt erfolgreicher Nachwuchsarbeit. „Die Frage ist, ob perfekte Rahmenbedingungen tatsächlich immer zu den besten Ergebnissen oder eher ein Stück dazu führen, dass wir unsere Spieler zu passiven Konsumenten unserer Angebote erziehen. Wir aber wollen an der Schwelle zum Herrenbereich Junge Wilde sehen und keine jungen Erschöpften“, äußerte er sich gegenüber dem Verein.
„Da, wo der größte Schritt zu vollziehen ist, brauchen wir Spieler im Attacke-Modus. Auf der praktischen Ebene wollen wir in Zukunft mehr internationale Turniere spielen, da internationale Vergleiche ein wesentliches Ausbildungsmittel darstellen“, so Hildebrandt weiter.
Außerdem sei der Schritt in den Profikader aufgrund der jüngsten Entwicklung wieder einfacher geworden, was zusätzlich motivieren sollte: „Die Tür zu den Profis stand noch nie so weit offen wie derzeit. Die Lage um unsere Lizenzmannschaft hat sich in den letzten Monaten enorm stabilisiert. Aktuell ist es wieder möglich, junge Spieler im Training und auch im Wettkampf zu integrieren. Zudem haben wir mit Sebastian Hoeneß und Fabian Wohlgemuth zwei entscheidende Personen, die den Profibereich lange aus der NLZ-Perspektive betrachtet haben.“
(jd)
