VfB-Sportdirektor Sven Mislintat weiß, dass nur der direkte Wiederaufstieg für den VfB Stuttgart zählt. Dennoch verspürt er keinen Druck. „Wenn ein Verein zehn Jahre eine solche Talfahrt hatte, mit zwei Abstiegen in den vergangenen vier Jahren, kannst du nicht erwarten, dass man das in einer Sommer-Transferperiode korrigiert. Normalerweise braucht man mindestens drei Jahre, um so was umzukehren“, äußerte er sich gegenüber einem Nachrichtenmagazin.
Der Plan von Ex-Trainer Tim Walter, durch viel Ballbesitz zum Erfolg zu kommen, ginge nicht auf. Daher soll die Mannschaft nun ein leicht abgewandeltes Konzept umsetzen: „Wir wollen uns defensiv verbessern und Dominanz anders definieren als hauptsächlich durch Ballbesitz. Dominanz bedeutet auch, dass der Gegner im besten Fall nicht weiß, wie man uns verteidigen soll.“ Das Umschaltspiel in beide Richtungen soll besser werden und auch häufiger in die Tiefe gespielt werden.
Die Kaderplanung verteidigt Mislintat. Es gebe zwar einen Puffer, um noch neue Spieler zu holen. Es bestehe aber kein Zwang dazu. In erster Linie soll die Mannschaft verjüngt werden: „Wir haben uns bewusst für diesen relativ radikalen Umbau entschieden und konsequent vorangetrieben – wohl wissend, dass es ein Ritt auf der Rasierklinge ist. Es geht immer um die Qualität und insbesondere um den Mut, die Jungen auch spielen zu lassen. Wir akzeptieren Leistungsschwankungen, wenn man wie wir auf viele jüngere Spieler setzt, weil wir ihre Potenziale und Einstellung jeden Tag im Training sehen.“
(cm)
