Ausschreitungen unter gewaltbereiten Personen begleiten immer wieder manch Fußballspiel. Im Vorfeld der Champions League-Begegnung des VfB Stuttgart gegen Roter Stern Belgrad wurde bereits gewarnt und den mitreisenden VfB-Fans Verhaltensregeln nahegelegt. Dennoch kam es zu Vorfällen, die noch Folgen haben könnten.
Was genau vorgefallen ist, wird derzeit noch genauer untersucht. Der Gästeblock im serbischen Stadion war jedenfalls ziemlich leer, da mehrere Busse mit VfB-Fans an der Grenze zu Serbien umgedreht und zurück nach Stuttgart gefahren waren. Grund hierfür waren angeblich unverhältnismäßig scharfe Kontrollen durch die serbische Polizei, die laut Vereinsmeldung „menschlich entwürdigend“ gewesen sein sollen. Bei Auseinandersetzungen zwischen Fangruppierungen habe sich die Polizei zudem nicht neutral verhalten, sei bei Angriffen auf VfB-Anhänger nicht eingeschritten und habe zehn VfB-Fans festgenommen.
Der VfB erwägt, bei der UEFA offiziell Protest einzulegen. Seitens der UEFA sei ebenfalls eine Prüfung eingeleitet worden. VfB-Vorstandsvorsitzender Alexander Wehrle kommentiert die Vorfälle wie folgt: „Wir wollen den Fußball in einem freizügigen Europa erleben. Stattdessen sehen wir uns immer häufiger mit unverhältnismäßigen Maßnahmen gegen Fans, Vorverurteilungen, Schikanen und nun offenbar sogar mit Gewaltanwendung und Erniedrigungen konfrontiert. Alle, die den Fußball, die demokratischen Grundrechte und die europäischen Werte lieben, sind aufgefordert, gegen diesen gefährlichen Trend einzustehen. Die Politik, die UEFA und die Klubs müssen ihre Verantwortung ernst nehmen, damit solchen Vorkommnissen wie in Belgrad nicht allein mit gut gemeinten Kommunikations-Kampagnen und Lippenbekenntnissen begegnet wird. Solche Zustände sind nicht hinnehmbar.“
(jd)