Eine Halbzeit lang sah es tatsächlich nach der kleinen Sensation aus, dass der VfB Stuttgart den Einzug ins Finale des DFB-Pokals schaffen könnte. Doch die Gäste von Eintracht Frankfurt drehten innerhalb von fünf Minuten das Spiel und gingen nach turbulenten Schlussminuten als Sieger vom Platz.
Der VfB begegnete den Frankfurtern auf Augenhöhe. In der 19. Minute nutzt Tiago Tomas einen Pass von Josha Vagnoman und erzielt mit einem strammen Schuss den 1:0-Führungstreffer für die Gastgeber. Silas hatte das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber aus 14 Metern Torentfernung an Frankfurts Torhüter Kevin Trapp.
In der zweiten Hälfte schalteten die Frankfurter einen Gang höher und kamen in der 51. Minute durch einen abgefälschten Schuss von Evan Ndicka zum 1:1-Ausgleich. Nur vier Minuten später trifft Daichi Kamada mit einem Flachschuss ins kurze Eck und erhöht auf 2:1 für die Frankfurter. In der 77. Minute starteten die Gäste einen Konter. VfB-Keeper Fabian Bredlow zog im Strafraum gegen Randal Kolo Muani die Notbremse. Den fälligen Elfmeter verwandelt der Gefoulte selbst zum 3:1.
Nach einem Doppelpass mit Serhou Guirassy erzielt Enzo Millot in der 83. Minute den 2:3-Anschlusstreffer und neue Hoffnung keimte auf Seiten des VfB auf. Doch in der 86. Minute muss Borna Sosa nach einer gelb-roten Karte vom Platz. Am Ende der Nachspielzeit wurde ein vermeintliches Handspiel der Frankfurter im Strafraum mehrfach überprüft und kein Elfmeter für die Stuttgarter gegeben, sodass es bei der knappen Niederlage für den VfB blieb, der sich nun auf den Klassenerhalt in der Bundesliga konzentrieren muss.
VfB-Cheftrainer Sebastian Hoeneß zeigte sich enttäuscht, weil seine Mannschaft erneut fahrlässig mit einigen Torchancen umgegangen ist und zu Beginn der zweiten Hälfte eine Schwächephase hatte. Mit der Einstellung seiner Profis war er aber zufrieden, was ihn zuversichtlich für die anstehende Begegnung gegen Hertha BSC Berlin macht: „Die beiden Gegentore waren ein kleiner Schock für uns. Danach sehe ich aber wieder eine Mannschaft, die eine unglaubliche Moral an den Tag legt. Selbst in Unterzahl waren wir in der Lage, eine Mannschaft wie Frankfurt fußballerisch unter Druck zu setzen.“
(jd)