Offenbar haben es noch nicht alle VfB-Profis verinnerlicht, dass der Abstieg immer näher rückt, denn anders ist das harmlose und passive Auftreten in der ersten Hälfte gegen Hertha BSC Berlin nicht zu erklären. Das Auftreten nährt jedenfalls Zweifel, dass der Klassenerhalt aus eigener Kraft noch gelingen mag, was die Verantwortlichen in den letzten Wochen stets im Brustton der vollen Überzeugung behauptet hatten.
„Wir waren in den ersten 30 Minuten viel zu passiv und nicht energetisch genug. Dafür gibt es keine Entschuldigung. Es war einfach zu wenig“, kritisierte VfB-Cheftrainer Pellegrino Matarazzo seine Mannschaft. VfB-Sportdirektor Sven Mislintat beschönigt ebenfalls nichts mehr: „Wir haben es in den ersten 30 Minuten nicht gut gemacht. Das hat uns gar nicht gefallen. Wir werden knallhart in die Analyse gehen, unsere Schlüsse ziehen und diese in das Heimspiel übersetzen.“ Wie dies aussehen soll, bleibt abzuwarten. Zumindest dürfte jetzt Feuer unter dem Dach des VfB sein.
VfB-Profi Waldemar Anton gestand ein, die Mannschaft habe die erste Hälfte „verschlafen“ und attestiert: „Uns hat die Präzision im Angriffsspiel gefehlt. Im letzten Drittel vor dem gegnerischen Tor kommt zu wenig rum.“
Mit solch ängstlichem Auftreten und Unzulänglichkeiten dürfte gegen Bayern München und Köln sowie Wolfsburg kaum etwas zu holen sein. Daher könnte sogar schon bald der Relegationsplatz in Gefahr geraten. Zu allem Überfluss ist die Saison für Pascal Stenzel beendet. Laut Angaben des Vereins erlitt er einen kleinen Abriss der Bauchmuskulatur am Beckenkamm und wird voraussichtlich nicht mehr zum Einsatz kommen können.
(cm)