Der VfB Stuttgart hat viele Trainer in den letzten Jahren verschlissen. Sportlich glichen die vergangenen Spielzeiten einer Achterbahn. Entsprechend äußerten sich die Trainer, wenn von außen Kritik geübt wurde. Nach legendären Wut-Reden von Bruno Labbadia oder öffentlicher Spielerschelte von Huub Stevens, knöpfte sich der aktuelle VfB-Trainer Markus Weinzierl nun die Medien vor.
Wenn ich im Zusammenhang mit Ascacibar lesen muss, der Trainer hat seine Spieler nicht im Griff, dann ist irgendwann auch mal Schluss. Bin ich eigentlich an allem schuld? Bin ich schuld, dass wir vorne die Tore nicht machen und dass wir hinten Fehler machen, machte er seinem Ärger Luft. Er vermisse ganz allgemein den Respekt vor Trainern.
Wo Weinzierl diesen Vorwurf gelesen haben mag, ließ er offen. Auch wenn er versicherte, dass sein Rundumschlag nichts mit Dünnhäutigkeit zu tun habe, so spricht sie doch für die angespannte Lage der Mannschaft. Er habe seine selbstgesteckten Ziele nicht erreicht und statt erfolgreichem, offensivem Fußball eine Pleite nach der anderen präsentiert. Geändert hat sich allerdings nach dieser Erkenntnis im Spiel des VfB wenig. Harmlose Offensive, Routiniers außer Form und verletzungsbedingte Ausfälle trugen zur anhaltenden Misere bei.
VfB-Sportvorstand Thomas Hitzlsperger gab zwar an, mit Weinzierl bis zum Saisonende zusammenarbeiten zu wollen. Doch bei einer Niederlage gegen Augsburg, dürfte bei einem Trainer mit dem schlechtesten Punktschnitt aller Zeiten selbst die Relegation in Gefahr sein.
(cm)