VfB Stuttgart und der Fluch der Champions League

Der VfB Stuttgart hat in der vergangenen Saison zahlreiche Vereins- und auch einige Bundesligarekorde gebrochen und sich als Vizemeister auch für die Champions League qualifiziert. Doch dies ist nicht nur Segen sondern auch Fluch zugleich.

Der Erfolg macht andere Clubs auf Leistungsträger aufmerksam. Und diejenigen, welche bereits seit Jahren international spielen, haben auch eine deutlich bessere finanzielle Ausstattung. So wechselte Hiroki Ito zum FC Bayern München. Waldemar Anton und Serhou Guirassy sind auf dem Absprung zu Borussia Dortmund. „Jetzt jemanden davon zu überzeugen, auf die Verdreifachung seines Gehaltes zu verzichten, ist schon ein Brett“, kommentierte VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth die Situation gegenüber einem Branchenmagazin.

Daher will der VfB auch nach wie vor kleinere Brötchen backen und stabil wachsen. „Davon auszugehen, dass wir wieder Zweiter werden, wäre bestenfalls naiv. Das, was wir für das kommende Jahr tabellarisch anstreben, ist eine Platzierung zwischen zwölf und neun“, so Wohlgemuth. Daher sind die bisherigen Neuzugänge auch eher perspektivischer Natur.

Der sportliche Niedergang wie einst nach der Meisterschaft 2007 soll vermieden werden. Damals wurden Gehälter deutlich erhöht und teure Spieler eingekauft. Am Ende zahlte sich das nicht aus: „Das führte dazu, dass der VfB einen der teuersten Kader in der Bundesliga unterhält und sich zur Refinanzierung der Gehälter eigentlich immer für die Champions League qualifizieren müsste“, lautete seinerzeit ein Kommentar in einer Stuttgarter Tageszeitung. Einem harten Sparkurs folgte der Abstieg in die 2. Liga. Diese Wiederholung gilt es zu vermeiden und daher gelte es laut Wohlgemuth nun „klug und rational zu entscheiden“.

(cm)

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