VfB Stuttgart: Vertrauensfrage bei vorgezogener Mitgliederversammlung

Hinter den Kulissen des VfB Stuttgart tobt ein offener Machtkampf. Auf der einen Seite schießt VfB-Präsident Claus Vogt aus allen Rohren. Nun wollen die Präsidiumsmitglieder und der Vorstand die Vertrauensfrage stellen – ohne Vogt dabei zu erwähnen.

In einem vom Verein veröffentlichten Statement der Präsidiumsmitglieder Rainer Adrion und Christian Riethmüller sowie der Vorstandsmitglieder Alexander Wehrle, Thomas Ignatzi und Rouven Kasper ist die Rede davon, dass eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Vizepräsident Rainer Adrion in den kommenden Tagen ihre Arbeit zum Thema strukturelle Zukunftsfragen aufnehmen wird. Die Ergebnisse sollen veröffentlicht und der Mitgliederversammlung zur Entscheidung vorgelegt werden.

Diese soll auf Sonntag, 28. Juli 2024 vorgezogen werden. „Vizepräsident Rainer Adrion und Präsidiumsmitglied Christian Riethmüller werden auf dieser Mitgliederversammlung die Vertrauensfrage stellen“, so in dem Schreiben. Weiterhin wird ein Loblied auf Entwicklung der jüngsten Vergangenheit gesungen und betont: „Verein und AG bilden dabei eine vertrauensvoll und konstruktiv gestaltende Einheit: den VfB Stuttgart.“

Ein taktischer Schachzug, nachdem sich Vogt mit seinen Anschuldigungen isoliert und die Ultra-Gruppierung des VfB den Rücktritt des gesamten Präsidiums gefordert hatte. Laut Bericht eines Branchendienstes wirft nun aber das Schreiben einer Gruppe mit dem Namen „Zukunft_VfB“ neue Fragen auf.

Darin wird ausschließlich der Rücktritt Vogts gefordert, während „die Präsidiumsmitglieder Adrion und Riethmüller bis zur nächsten Mitgliederversammlung im Amt bleiben, damit der Verein handlungsfähig bleibt“. Laut Bericht soll Riethmüller als Autor in den Dokumenteneigenschaften des Papiers angegeben sein. Dieser erklärte, dass er von den Initiatoren der Gruppe kontaktiert und gebeten worden sei, „über ihr Statement, an dessen Entstehen ich weder auslösend noch inhaltlich beteiligt war, drüber zu schauen und vor allem auf formale Details zu prüfen“.

Er habe „eine aus meiner Sicht formal korrekte Version in Word geschrieben und somit per Word-Datei übermittelt“, teilt Riethmüller mit. Verschickt wurde aber ein PDF-Dokument. Somit bleibt Riethmüllers Rolle in dem schriftlichen Schlagabtausch dieser verschiedenen Seiten unklar und der Machtkampf dürfte weiter toben.

(cm)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert