Der Kader des VfB Stuttgart sei so gut, dass man mit dem Abstieg nichts zu tun haben werde. So hieß es in den vergangenen Spielzeiten vor Beginn der Saison. Und am Ende schaffte es der VfB mit Ach und Krach, jeweils die Klasse zu erhalten. Warum das so ist, das sollte eine Analyse erbringen.
„Im Kern geht es darum, wie wir unsere Defizite in puncto Leistungskonstanz, Effektivität und Widerstandsfähigkeit abbauen – alles Merkmale, die auch mit der mannschaftlichen Reife zu tun haben. Dass dies unsere drei Hauptbaustellen sind, ist keine neue Erkenntnis“, äußerte sich VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth. Der VfB müsse daher an der Taktik und Kaderplanung verstärkt arbeiten.
„Wir wollen mehr Selbstorganisation auf dem Platz, eine Mannschaft, der es beständiger gelingt, am eigenen Limit zu spielen“, so Wohlgemuth weiter. So soll es im Bereich Scouting Verstärkung durch Thomas Henning aus Paderborn, Andreas Herrmann von Manchester United) und Stefan Brandenburger vom VfL Wolfsburg geben. Aufgrund der limitierten finanziellen Möglichkeiten sollen diese „an kreativen Lösungen arbeiten. Zukünftig wollen wir die im Kader vorhandene Qualität länger halten und gleichzeitig das Risiko bei eigenen Verpflichtungen herunterfahren.“
VfB-Vorstandsvorsitzender Alexander Wehrle betont, dass man Spieler weiterhin ausbilden und verkaufen möchte, „wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für uns attraktiv sind.“ Gleichzeitig sollen die Talente aus den eigenen Reihen langfristig an den Verein gebunden und in die Profimannschaft integriert werden.
Außerdem sucht der VfB nach einem Sportvorstand. „Trotz des geglückten Klassenerhalts bin ich davon überzeugt, dass wir uns kein „Weiter so“ beim VfB leisten können und unsere Situation eine andere Struktur erforderlich macht“, begründet Wehrle diesen Schritt.
(cm)