Der VfB Stuttgart kämpfte gegen Hertha BSC Berlin nicht mehr um den Klassenerhalt. Die Mannschaft ergab sich fast schon ihrem Schicksal: dem dreitten Abstieg in die zweite Liga in wenigen Jahren. Ging der Umbau zu einem der jüngsten Teams in der Bundesliga zu schnell? Fast hat es den Anschein, denn eine erfahrene Führungsfigur sucht man vergeblich. Und VfB-Cheftrainer Pellegrino Matarazzo wirkt ratlos.
In der zweiten Liga soll das Prinzip, das von VfB-Sportdirektor Sven Mislintat zielstrebig umgesetzt wurde, fortgesetzt werden: „Der eingeschlagene Weg, auf junge Spieler zu setzen, passt zur DNA dieses Clubs und wird weitergehen“, wird VfB-Vorstandschef Alexander Wehrle von einer Stuttgarter Tageszeitung zitiert.
Wehrle schließt aus, dass der VfB im Falle des Abstiegs gezwungen sei, wertvolle Spieler zu verkaufen. „Durch die niedrigeren Fernseheinnahmen sinkt der Umsatz um eine zweistellige Millionensumme. Da die Vertrags- und Gehaltsstruktur im Profikader jedoch gesund ist und das Zweitliga-Szenario angemessen berücksichtigt, sind keine zusätzlichen Transfererlöse notwendig.“
Noch ist es nicht soweit. Gewinnt der VfB die nächste Partie gegen Wolfsburg, dann ist der Klassenerhalt über die Relegation noch möglich. Vielleicht kann Philipp Förster die Mannschaft wieder aufmischen. In der Hinrunde kam er zwölfmal zum Einsatz. Dann verlor er nach einer Corona-Infektion den Anschluss. Nun scheint er wieder zu alter Leistung in der Lage zu sein. Zumindest VfB-Coach Matarazzo war im Training von Förster wieder überzeugt: „Philipp Förster hat ein bisschen Zeit gebraucht, um zu zeigen, dass er bereit ist, wieder eine wichtige Rolle zu spielen. Er ist ein Spieler, bei dem man weiß, dass er marschieren kann. Er läuft viel, hat eine intensive Spielweise und kann seine Mitspieler anstecken.“ Und genau so eine Person benötigt der VfB jetzt.
(cm)