Der VfB Stuttgart hat sein Saisonziel, als Aufsteiger den Klassenerhalt zu schaffen, nicht nur frühzeitig erreicht. Es wurde mit dem neunten Tabellenrang gar übertroffen. Schlechter als auf Platz 12 stand der VfB in der abgelaufenen Saison nie da. Einer der Erfolgsfaktoren sei die Lernwilligkeit der jungen Mannschaft gewesen.
So stellte VfB-Sportdirektor Sven Mislintat fest: „Die Lernkurve aus jedem Spiel war das Entscheidende.“ Schon nach der ersten Saisonspiel, das der VfB im Derby gegen den SC Freiburg mit 2:3 verlor, reagierte der VfB nicht mit Verunsicherung, sondern mit einem souveränen 4:1 gegen Mainz. „Besonders in der Hinrunde haben wir sehr viel über unser Konterspiel geglänzt, aber auch unsere Standards haben eine gewisse Wucht gehabt“, konstatierte VfB-Cheftrainer Pellegrino Matarazzo.
Der Coach selbst und sein Trainerteam hatten großen Anteil am Erfolg, denn er fand offensichtlich die richtigen Ansprachen. „Sie haben es immer wieder geschafft, den Spielern zu erklären, was zu tun ist, um einen Kaderplatz oder eben dann auch einen Platz in der Startelf zu bekommen oder aber auch klar zu machen, warum ein Spieler nicht spielt“, erklärte Mislintat.
Das Konzept, den Kader zu verjüngen und die Qualität der Nachwuchsspieler zu fördern, sei aufgegangen: „Die Gruppe ist so gewachsen, dass jeder seine Rolle verstanden hat. Wir hatten ein unglaubliches Trainingsniveau in diesem Jahr. Die Intensität war jeden Tag sehr hoch“, wird Matarzzo von einer deutschen Tageszeitung zitiert.
Vor der neuen Saison steht ein weiterer kleiner Umbruch bevor. Torhüter Gregor Kobel hat den VfB nach nur zwei Jahren wieder verlassen. Der Vertrag mit Kapitän Gonzalo Castro wurde nicht verlängert. Auch Stürmer Nicolas Gonzalez. Marc Oliver Kempf sowie Borna Sosa könnten dem VfB abhanden kommen. Mislintat sieht aber dennoch keinen Grund, sorgenvoll in die neue Spielzeit zu gehen, denn das Erfolgsrezept ist auf jede Mannschaft übertragbar: „Das ist, woran wir uns orientieren, uns die Mentalität beizubehalten, nicht aufzuhören, wachsen zu wollen, nicht aufzuhören, zu attackieren, immer besser werden zu wollen und für die anderen einzustehen.“
(jd)